ca. 48 km

Erster Hitzetag. Um es vorweg zu sagen: In Cann River sollte man sich gut mit Verpflegung eindecken, denn in Genoa gibt es keine Einkaufsmöglichkeit.

Am Ortsausgang von Cann River erwartet den Radler die erste Steigung zum „warm radeln“, sie ist 1,5 km lang und nicht so steil. Nach einigen km beginnt dann der Aufstieg zum Mount Drummond. Zunächst ist die Strecke für gut 4 km relativ flach ansteigend, dann geht es fast 2 km bergab. Der nächste Anstieg ist gut 4,5 km lang, aber auch nicht besonders steil. Als ich dort radelte, wurde gerade geteert, es war ziemlich heiß auf der Fahrbahn. 200 m nach dem Abzweig der Horseshoe Road ist diese Steigung zu Ende. Es geht für etwa 1 km flachwellig weiter, bevor man dann zum ca. 1,2 km langen Endanstieg kommt. Dieser ist etwas steiler, aber auch recht gut zu fahren. Nach 21 km und ca 12 km Anstieg hat man den Mount Drummond bezwungen. Mit 361 m Höhe etwa so hoch wie die Erhebung vom Vortag, aber lange nicht so anstrengend.

Dann beginnt eine 7 km lange Abfahrt, die im oberen Abschnitt sehr steil ist. Langsam und vorsichtig fahren! Die Fahrbahn ist eng, es gibt viele unübersichtliche Kurven, Wellen und Löcher im Asphalt und es liegen immer wieder Äste auf der Straße. Danach geht es flach weiter, der Straßeneinschnitt wird breiter und es gibt keinen Schatten mehr. Hier schlug die Hitze voll zu. Hinter dem Wingan River geht es wieder für 2,5 km in einen mittleren Anstieg, dann bei etwa Streckenkilometer 40 nochmal für etwa 1,5 km bergauf, alles in praller Sonne. Es folgt die steile Abfahrt nach Genoa, vor dem Ereichen des Ortes geht es noch etwas Auf und Ab. Ich nahm bereits die erste Abfahrt in den Ort und sparte mir so einen Hügel auf dem Highway (beide Straßen laufen parallel).

Dann die grosse Enttäuschung: Genoa ist ein Geisterort! Nur das Motel mit angegliederter „Information“ ist geöffnet (Wasser, Getränke), aber recht unfreundlich. Der örtliche Store ist schon seit 5 Jahren geschlossen, bekomme ich dort gesagt. Und auch die Tankstelle ist keine mehr, obwohl sie aus einiger Entfernung sehr vielversprechend aussieht. Das Camp hinter der alten Brücke kann man kostenlos nutzen. Es ist nicht mehr bewirtschaftet, hat aber immerhin ein Waschhaus mit kalter Dusche. Auf dem Camp gibt es kein Trinkwasser! Ein Stop ist dennoch dringend empfohlen, da die Strecke nach Eden noch lang und sehr anstrengend ist, besonders bei nachmittäglicher Hitze.

Eine Alternative ist das 23 km entfernte Mallacoota am Meer, wohin wahrscheinlich alle Genoaner gezogen sind, ebenso wie das Camp. Einen Store sollte man dort auch finden. Ich aber blieb in Genoa, denn ich hätte die 23 km auch wieder zurückfahren müssen. Auf dem Camp lernte ich Henning und Margret kennen, die 1992 aus Deutschland ausgewandert und seither auf Weltreisen sind. Ich bin eingeladen auf ein Bier und auch zum Abendessen. Nachmittags weht ein stürmischer Wind aus Osten, bald ziehen dichte Wolken aus SW auf. Abends aber klart es wieder auf.

Camping Genoa auf OpenStreetMap

Cann River - Genoa